Neuer IM in Heilbronn

  

die wilde Jugend: nachdem dieses Jahr Simon Degenhardt vom Heilbronner Schachverein zuschlug und den Titel eines Fide Meister trägt, ist er von Annmarie Mütsch getoppt worden. Sie ist soeben in Porto Carras, Griechenland – der eine oder andere erinnert sich noch an 2011 und den EM-Titel, den die Nationalmannschaft dort seinerzeit erreicht hatte – neue U16 Jugendweltmeisterin geworden.

Okay Annmarie war die Setzlistendritte. Aber konnte sie den hohen Erwartungen gerecht werden? Nach dem erwartbaren Auftaktsieg verlor sie in Runde zwei gegen die an 24 gesetzte Serbin Srdanovic, die extrem stark aufspielte und nach der zehnten von elf Runden noch in Führung lag. Damit waren zunächst alle Chancen dahin, andererseits konnte Annmarie unbeschwert aufspielen. So kam sie Punkt um Punkt wieder nach vorne, bis sie nach der neunten von elf Runden wieder Tuchfühlung zur Spitze hatte. Zur „Belohnung“ bekam sie in Runde zehn die Setzlistenerste Maltsevskaya – sie trägt bereits den Titel einer  Frauengroßmeisterin – mit Schwarz zugelost und gewann. Damit gab es nach Runde zehn ein Führungsquartett von vier jungen Frauen mit 7,5 von 10 möglichen Punkten, wobei Annmarie nach Wertung auf Rang zwei lag. In der letzten Runde eliminierte sie eine direkte Konkurrentin, während sowohl die Wertungsbeste Srdanovic als auch Maltsevskaya verloren. Damit erreichte neben Annmarie nur noch die Polin Kucharska ebenfalls 8,5 von 11 möglichen Punkten, jedoch bei schlechterer Feinwertung.

Dieser Titelgewinn war absolut verdient: zwei big Points aus den letzten zwei Runden, drei von vier möglichen Punkten gegen die Kolleginnen aus der Top-10 geholt, einen Ratingzuwachs von über 60 Punkten geholt, aber die Krönung war der mit dem Sieg verbundene Titel einer Internationalen Meisterin.

Hier ein paar Links

Interview von Annmarie beim dt. Schachbund

Scoresheet von Annmarie

Okay früher spielte Annmarie in Heilbronn Biberach, wechselte dann nach Eppingen und spielt seit dieser Saison für Viernheim. Zusätzlich ist sie auch in der Frauen Bundesliga unterwegs: zunächst für Schwäbisch Hall, aber als sich die Gelegenheit bot, weiter „vorne“ zu spielen, wechselte sie nach Karlsruhe. Dort ist sie an Brett drei gesetzt und wenn die Legionärinnen nicht eingeflogen werden, kann sie auch aufrücken. Nominell ist sie mit der in Porto Carras erspielten Zahl bereits die Nr. zwei im Karlsruher Bundesligateam.

Glückwunsch und weiter so!