Verbandstag des SVW in Murrhardt

  

Wohltuend konstruktiv, von Sachlichkeit und Problemkenntnis geprägt und ganz überwiegend ohne persönliche Eitelkeiten erlebte ich nach knapp 20 Jahren als Delegierter des Bezirks meinen 2.Verbandstag vergangenen Samstag in Murrhardt. Wiederholt gelang es durch Wortmeldungen der Delegierten, Schwächen in eingebrachten Anträgen des Präsidiums zu erkennen und diese durch Änderungen positiv weiterzuentwickeln. Ich war zugegebenermaßen nicht den kompletten Verbandstag anwesend, dies war jedoch allein dem miserablen Umgang der Bahn mit einer Streckensperrung im äußersten Osten unseres Bezirks geschuldet, der zuguterletzt noch in eine Hotelübernachtung auf Kosten der Bahn in Hannover mündete…

Personell war der Verbandstag weitgehend von Kontinuität geprägt. Armin Winkler (Kornwestheim) bleibt an der Spitze. Philipp Müller (Neckarsulm) und Eric Hermann (Schwaigern) wurden neu in den Verbandsspielausschuss gewählt. Die Streitthemen „aktive Spielberechtigung gleichzeitig in zwei Verbänden“ und „verpflichtende Anwesenheit aller Spieler bei der Abgabe der Mannschaftsmeldung“ waren bereits vorher aufgrund des sich abzeichnenden Widerstands abgeräumt worden. Wie mir Armin Winkler vorab mitteilte, sieht er vor allem in den nächsten zwei Jahren für das Doppelspielrecht keine Chancen. Er hofft da künftig eher auf die Aufgeschlossenheit jüngerer (und weniger konservativer) Funktionsträger. Die Anträge des Württemberger Modells, die es auf die Tagesordnung schafften, erhielten mit einer Ausnahme überwältigende Mehrheiten. Lediglich der wenig durchdachte Vorschlag, die Verbandsligen in vier Gruppen mit Zwischen- und Finalrunden aufzublähen, fiel mit Pauken und Trompeten durch. Aufgewertet werden künftig die Bezirksmeisterschaften, indem die beiden Erstplatzierten auf der folgenden, württ. Ebene ein Antrittsgeld erhalten. Zudem werden Meister- und Kandidatenturnier quasi zusammengefasst und dadurch spielstarkemäßig aufgewertet. Darunter wird neu ein offenes Turnier installiert, darüber ein internationales Normenturnier.

Wer sich von der Arbeitsatmosphäre eines Verbandstags einmal selbst überzeugen möchte, hat dafür in zwei Jahren voraussichtlich eine wenig aufwändige Gelegenheit. Aller Voraussicht nach dürfte der Verbandstag dann insbesondere aufgrund der Initiative von Sfr. Rainer Scholte (HSchV) während und in Räumlichkeiten der BUGA in Heilbronn stattfinden.

Zuguterletzt noch ein unter der Rubrik „Der Zweck heiligt die Mittel“ abzuhakendes Kuriosum:  nachdem sich der TSV Willsbach im Verlaufe der vergangenen Saison aufgrund gewisser Vorkommnisse von einem seiner Spitzenspieler getrennt hatte, fand dieser nun in einem spielstarken Verein im Süden unseres Bezirks Aufnahme. Aktive Mitglieder des aufnehmenden Schachvereins sind u.a. auch der Präsident des badischen (!) Schachverbands sowie unser bis Mai amtierender Bezirksleiter. Allen Beteiligten bleibt nur ein harmonisches Miteinander zu wünschen!