Turniersieg vor TBG!

  

Kann das überhaupt mit rechten Dingen zugegangen sein, wenn ein Bezirksligaspieler vor einem gestandenen IM landet? Nun es kamen mehrere Faktoren bei diesem Arena-Turnier zusammen.

Zunächst wurde nicht über die Lichess-App sondern am Brett gespielt. Eine Einladung erging also nur an diejenigen Teammitglieder, die ein solches Brett Ihr eigen nennen. Das schränkte den Teilnehmerkreis drastisch ein. Und dann traten von den zwölf gemeldeten Teilnehmern nicht alle an. Technisch lief das so ab, dass die Züge vom Brett an eine App und von dort an Lichess übertragen wurden. In Gegenrichtung lief es, ähnlich: da blinkten dann LEDs am Brett, so dass klar war, welche Figur wohin bewegt werden wollte. Deshalb wurde auch mit 10+5 gespielt, das Inkrement wird für das Ausführen der Züge dringend benötigt, zumal premoves nicht möglich sind.

Dann gab es doch das eine oder andere technische Problem, so dass es einige kampflose Partien gab. Einmal kam ein Internet-Abbruch dazu und bis alles wieder gebootet und verbunden war stand dann schon die zweite Null gegen den bekannten und beliebten Schacherklärer auf dem Tableau. Bei der ersten lief es wie fast immer gegen solche Gegner: zuerst das Fenster öffnen, zurücktreten, Anlauf nehmen und dann mit vollem Karacho kopfüber hinaus springen. Vielleicht hatte er Besseres zu tun oder er war ein wenig gefrustet – seine letzten beiden „Partien“ waren eine kampflose Niederlage und ein kampfloser Sieg – jedenfalls kam IM Souleidis ungefähr ab der Turniermitte nicht mehr aus der Pause zurück.

Im Folgenden waren – höflich formuliert – einige kleinere Ungenauigkeiten drin, denn Not gegen Elend hört sich so hässlich an. Zumeist war der letzte grobe Fehler beim Gegner, so dass es zu 23 Punkten aus 11 Partien reichte.

Auch wenn man die gewonnenen Lichess-Punkte nicht gegen DWZ oder ELO tauschen kann: so etwas gibt es nur einmal.