Gegenbesuch in Fallersleben

  

Im letzten Jahr kamen sechs Schachfreunde aus Fallersleben auf Besuch nach Böckingen. Okay das fiel nicht einfach so vom Himmel, schließlich ist mit Steffen einer der Fallerlslebener ein Böckinger, der nach wie vor Mitglied bei uns ist und den einen oder anderen Kollegen überzeugte, mal nach Böckingen zu kommen. Und so kamen sechs Niedersachsen vom 30.09. bis zum 03.10.2023 zum Sparringskampf nach Böckingen. Okay, den mitgebrachten Pokal durften sie nach dem 2:4 im Vergleichskampf dann gleich wieder mitnehmen. Aber wir haben viel miteinander unternommen: Besen, Stadtrundfahrt, Besichtigung von und eine Weinprobe in Lauffen, all das durfte nicht fehlen.

Vom 03. bis 06. Oktober 2024 stand jetzt der Gegenbesuch an und Steffen weiß, wie man Schwaben ködert: die Hotelübernachtung war derart preiswert, dass sich zwar keine sieben, aber wenigstens fünf Schwaben auf die Reise machten. Und die sollte sich lohnen:

Am Freitag stand der Rückkampf an. Gespielt wurde in einer alten Villa, die zufällig auch Peters ehemalige Praxis ist. Die fünf Bretter verteilten sich auf zwei Räume, gespielt wurde unter anderem im Sprechzimmer. Analysiert wurde im Wartezimmer und das, obwohl es mal einen Analyseraum gab, wie man der Durchreiche in der Toilette ansehen konnte.

Zu den Partien: Thilo versuchte einen Angriff gegen Vladimir, der organisierte Gegenspiel am Damenflügel, ein Plusremis für Weiß. Dann drückte Stefan Herbert immer weiter nach hinten, bis unter akuter Platznot die Koordination seiner Figuren litt. Niclas hat sich mit seinem Turm Peters f7 geschnappt. Wenn der da wieder raus kommt, ist es gut für Weiß, sonst eher nicht. Jedenfalls wurde es kurz danach Remis. Es stand also 2:1 für Fallersleben. In der Partie von Egon verirrte sich scheinbar Sebastians Turm nach c2. Dort war er abholfertig verpackt zwischen zwei Bauern, Springer und Läufer. Aber Sebastian hatte weiter gerechnet: erstens ließ sich der Turm nicht so ohne Weiteres fangen, zweitens band er reichlich Material, drittens störte das die Koordination der weißen Schwerfiguren, wenn der Läufer auf c1 einbetoniert ist. So kam es, wie es kommen musste, Sebastians DWZ-Vorteil setzte sich nach dem stillen Zug Kf8 durch. Karlheinz erhielt schnell Vorteil gegen Steffen, gewann einen Bauern, aber ließ Schwarz wieder entwischen. Also opferte er den Bauern – objektiv war die Partie wieder ausgeglichen. Dann wollte Steffen mit einem Qualitätsopfer die weiße Initiative brechen, doch Weiß gab die Qualle zwei Züge später schon wieder zurück, so dass sich Schwarz genötigt sah, drei Züge später erneut eine Qualität zu opfern. Im letzten Zug vor der Zeitkontrolle suboptimal fortgesetzt bedeutete das fast noch zwanzig Züge oder knapp fünf Stunden bis zum Ehrentreffer. Auch diesmal hat es nicht gereicht 3:2 setzten sich die Titelverteidiger durch. Anschließend ging es gemeinsam zum Griechen.

Am nächsten Tag stand Sightseeing auf dem Plan: Autostadt, Stadion, Automuseum und / oder Outlet:

Nachmittags Fußball in Steffens Jagdhütte, Boule, Schach in klein und groß und abends Grillen:

Und dann war er auch schon fast wieder zu Ende, unser Ausflug in die Biertrinkerregion Niedersachsen. Am Sonntag gab es noch ein tolles Frühstück bei Steffen auf dem Gelände der Baumschule, dann Stand schon wieder der Abschied an …

Nochmals ganz herzlichen Dank für die Gastfreundschaft in den „hohen“ Norden! Nächstes Jahr seid Ihr mit dem Gegenbesuch vom 02. bis 05. Oktober dran und wir müssen ja nochmal kommen, um zu prüfen, ob man das Meer wirklich nicht sehen kann …