In der neunten und letzten Runde musste die Erste Mannschaft auswärts in Künzelsau antreten. Beide Mannschaften waren dem Abstieg noch nicht hundertprozentig sicher entronnen, abhängig von der Zahl der Unterländer Absteiger in der Landesliga, daher entwickelte sich ein ersthafter Kampf.
Es begann nicht gut: Vladimir erwischte eine schlechte Eröffnung und musste recht bald kapitulieren, Stand aus Böckinger Sicht 0 : 1.
Egon versuchte, ein bekanntes Gambit zu spielen, verwechselte aber die Zugreihenfolge; dann wurde die Stellung – untypisch für ein Gambit – durch verschachtelte Bauernketten abgeschlossen, wobei der gegnerische Plusbauer verdoppelt war. Die Partie endete remis, Stand 0.5 : 1.5.
In Hansjoergs Partie wurden rasch die Damen getauscht, und die Bauernstellung erinnerte an ein Königsgambit. Zwar tauchten schwarze Springer auf d4 und e4 auf, aber Hansjoerg konnte sie zurückwerfen, entwickelte seine Türme schneller auf den Zentrallinien und fesselte Figuren vor dem unrochierten gegnerischen König, gewann schließlich einen Springer für nichts – Ausgleich zum 1.5 : 1.5.
Herberts Gegner opferte einen Springer für eine Handvoll Bauern, darunter einen gedeckten Freibauern. Herbert opferte seinen Springer zurück, und es ergab sich ein ausgeglichenes Turmendspiel – remis und 2 : 2.
Holger gelang ein stark aussehender Angriff am Damenflügel (ob völlig korrekt, ist noch nicht Stockfish-geprüft), taktische Wendungen führten zu zwei Freibauern und Materialgewinn, so ging Böckingen erstmals mit 3 : 2 in Führung.
Bei Frank ergab sich ein solide herausgespieltes Remis. Eine Zeitlang schien die gegnerische Dame in Schwierigkeiten zu sein, sie ließ sich aber nicht fangen, und das Spiel blieb ausgeglichen – 3.5 : 2.5.
Nach gegnerischen Zeitverlusten in der Eröffnung kam Rolf mit Schwarz in Vorteil, und es gelang ihm, einen glatten Läufer zu gewinnen. Da half auch anhaltender Widerstand nichts mehr, der Vorsprung vergrößerte sich auf 4.5 : 2.5, und das Match war gewonnen.
Es ist selten, dass das letzte Brett am längsten spielt. Es ergab sich ein lebhaftes Spiel, die weiße Dame drang nach a8 ein, ein schwarzer Turm nach f1. Niclas‚ Bauernstellung war strukturell schwächer, und so ging die Partie schließlich noch verloren. Endstand 4.5 : 3.5.
In der Bezirksliga-Tabelle ist im Moment das Spiel Heilbronn – Bad Friedrichshall noch nicht gemeldet, das ist aber für die Platzierung in der unteren Tabellenhälfte nicht mehr relevant. Böckingen kommt auf Tabellenplatz 6 (von 10), und Künzelsau liegt auf Platz 8 und hat sich damit höchstwahrscheinlich auch noch gerettet.