Nach fünfjähriger Abstinenz und dem fast traumatischen Scheitern in der Vorsaison gelang bei der zentralen Schlussrunde in Bad Wimpfen die Rückkehr in die Landesliga quasi auf dem Zahnfleisch. Matchwinner in der letzten Runde gegen Willsbach II waren die gegnerische Aufstellung, unsere groß auftrumpfenden Nachwuchstalente aus der 2.Mannschaft sowie eine grandios aufspielende Schwaigerner Mannschaft. Doch der Reihe nach:
Mit Erleichterung nahmen wir zunächst die Aufstellungsprobleme unserer Willsbacher Gegner zur Kenntnis, die mit zwei Ersatzspielern antraten. Da zusätzlich das erste Brett unbesetzt blieb, konnte Jürgen Kleinert nicht nur einen kampflosen Sieg quittieren, sondern fand dadurch auch ausreichend Gelegenheit, das übrige Geschehen zu beobachten, insbesondere das Fernduell um die Meisterschaft mit HN-Biberach. Seine Miene hellte sich weiter auf, nachdem Ersatzspieler Alfred Bückert relativ früh eine Figur nach Doppelangriff gewann, allerdings mit gegnerischem Freibauern auf c3 und unrochiertem König. Bela Schöner übersah bei seinem ersten Einsatz in der Ersten ein aussichtsreiches Läuferopfer seines Gegners auf h7. Vom Mannschaftsführer bekam er angesichts des frühen Zeitpunkts zunächst die Order, ein angebotenes Remis abzulehnen. Bevor er selbst in materiellen Nachteil geriet, konnte er sich dann doch noch gerade rechtzeitig in den Remishafen retten. Im Vertrauen darauf, dass Alfred die Stellung nach Hause bringen würde, einigte sich Rolf Zeh mit seinem Gegner in einer Stellung ohne große eigene Gewinnperspektiven kurz darauf auf Remis. Zwischenstand somit 2:1.
Danach war erstmal Warten angesagt. Die Wartezeit auf angenehme Weise verkürzten am Nachbartisch die Schachfreunde aus Schwaigern, die gegen unseren Konkurrenten Biberach beinahe sensationell 3:0 in Führung gehen konnten. Erleichterung! Dies auch deshalb, da bei unserem eigenen Match zusehends Gewitterwolken aufzogen. Zunächst konnte Holger Gerth uns in einer famos geführten Partie mit 3:1 in Führung bringen. Doch nahezu zeitgleich musste Egon Schuster das Handtuch werfen, nachdem er zuvor nicht rechtzeitig für ein Luftloch für seinen König gesorgt hatte, sodass er eine Doppeldrohung nicht mehr abwehren konnte. Zwar gelang es Alfred Bückert schliesslich souverän seine Mehrfigur zu verwerten und auf 4:2 zu erhöhen. Doch drohte Hansjörg Herold sein vorangegangenes Spiel auf ein Tor durch eine unglückliche Endspielführung noch aus der Hand zu geben, während Herbert Biedermann nach einem missglückten Qualitätsopfer ums Überleben kämpfte. Es drohte deshalb lediglich ein 4:4. In diesem Moment fuhr Schwaigern jedoch ein weiteres Remis zum 3,5:0,5 in die Scheune, das uns auch im Falle eines eigenen Remis dank gewonnenem direktem Vergleich gegen Biberach zum Meister machte. Hansjörgs Niederlage konnte deshalb keinen Schaden mehr anrichten, zumal Herbert seine Partie mit Minusqualität doch noch zum Remis halten und damit sogar den Mannschaftssieg zum 4,5:3,5 sichern konnte. Puuuh! Geschafft!
Hervorzuheben bleibt an dieser Stelle noch das jederzeit beeindruckend faire Verhalten der Biberacher Schachfreunde uns gegenüber vor und nach der eigenen Niederlage, ebenso die herausragende Performance von Rolf Zeh (6 aus 8), Holger Gerth (5,5 aus 9), Egon Schuster (6 aus 8), Hansjörg Herold (7 aus 9) und Herbert Biedermann (6 aus 9) als den Garanten des Erfolgs. Auf ein Neues in der Landesliga!
So sehen Sieger aus! V.l.n.r.: Herbert, Alfred, Vladimir, Egon, Rolf, Jürgen, Hansjörg, Holgerg
Abschlusstabelle Saison 2015/16 Bezirksliga Heilbronn/Hohenlohe