Finale in Reykjavik

  

In der zweiten Turnierhälfte hatte ich es ausschliesslich mit Spielern zwischen 2.000 und 2.200 ELO zu tun. Einem Sieg aus der Eröffnung heraus in Runde 6 liess ich eine Auszeit mit einem kampflosen Remis folgen, genannt Bye. Dies ist eine in internationalen Opens zunehmend eingeräumte und auch von GM´s genutzte Möglichkeit, einen Turniertag auch mal nichtschachlich zu verbringen, ohne deshalb entscheidend Boden einzubüssen. Mir tat dies freilich nicht gut, folgten doch zwei Niederlagen, bedingt durch Segeln in unbekannten Eröffnungsgewässern. Der zwischenzeitlich in greifbarer Nähe befindliche Ratingpreis (ELO < 2.000) war damit verspielt. Richtig ärgerlich dann jedoch das Remis in der Schlussrunde, als ich meinem völlig überspielten Gegner Remis anbieten musste, um meinen Flieger noch rechtzeitig zu erwischen. Nachdem ich dann in London jedoch meinen Anschlussflug verpasste und dadurch gezwungen war, eine Nacht ohne Schlaf im Flughafen zu verbringen, war der Tag endgültig gelaufen.

Jürgen, Frank, Alexander

Trotz des kleinen Einbruchs in der zweiten Turnierhälfte spielte ich in Reykjavik jedoch mein bestes Turnier seit langem (Platz 130), und auf ähnlichem Niveau wie die beiden anderen Mitglieder der Reisegruppe Unterland, Frank Amos (Platz 111) und Alexander Probst (Platz 138). (Im Foto mit Blick auf das tief verschneite Reykjavik). Zur Belohnung gab es 32 ELO-Punkte Zuwachs. Nachzutragen bleibt noch der Überraschungssieger des Turniers, der Inder Gupta, vor solchen Größen wie den GM´s Andreikin, Cheparinov, Rapport und Mamedyarov.